Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_08_14_Presse_OCR

- S.3

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_08_14_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„‚Mieten werden verstärkt zu Treibern der Inflation‘“, Seite 3

14.8.2022

„Mieten werden verstärkt
zu Treibern der Inflation“

Im Vergleich zum privaten Markt steht der
öffentliche und gemeinnützige Mietmarkt besser
da, aber auch hier belasten die Kosten zunehmend.

Innsbruck - Insgesamt
wird in Österreich das allgemeine Mietpreisniveau
durch den vergleichsweise hohen Anteil von öffentlichem und gemeinnützigem Wohnraum
gedämpft: „Davon haben
aber jene mit privaten
Verträgen nicht viel. Am
privaten Markt steigen
die Mieten seit Jahren
wesentlich stärker als die
Inflation“, sagt Barbara
Blaha vom Momentum
Institut. Dieses erhob die
Mietsituation in Österreich. Kein Geheimnis ist,
dass die aktuellen Preissteigerungen gerade in
Tirol ein Problem sind,
weil es hier verhältnismäßig wenig öffentlichen
und gemeinnützigen
Wohnbau gibt.
Dadurch, dass die
Preise derzeit so schnell
ansteigen, erfolgen die
Anpassungen in immer
kürzeren Abständen. Ein
zweites Problem ist die
Verteilung der Last durch
die Inflation zwischen
Mietern und Vermietern:
„Die hohen Energiepreise bekommen die Mieter ja unmittelbar über
die Verbrauchskosten zu
spüren. Gleichzeitig treiben die Energiepreise die
Inflation und damit auch
die Mieten, die ja an die
Inflation gekoppelt sind,
an. Hier droht eine Miet-
Preis-Spirale“, so Blaha.
Je länger die Phase der
Teuerung andauert, desto
schwieriger wird die Lage
für viele. Mittlerweile ist
die Situation dermaßen

angeheizt, dass auch Mieter in gemeinnützigen
Wohnbauten mit bisher
nicht da gewesenen Erhöhungen leben müssen.
Der TT liegt eine Miete
vor, die auf den Jahres-

‚ Die aktuelle
Teuerung wirkt
sich auf die Mieten
und Wohnkosten
generell besonders
problematisch aus.“

Barbara Blaha
(Momentum Institut)

schnitt umgerechnet um
fünf Prozent gestiegen ist.
Dazu kommen gestiegene
Betriebskosten: „Als Geringverdiener spürt man
jeden Euro mehr“, sagt
die Betroffene.

„Als gemeinnütziger

Selbst im gemeinnützigen Bau steigen die Preise.

Seite 3 von 6

Wohnbauträger sind wir
an gesetzliche Rahmenbedingungen gebunden
und arbeiten ausschließlich nach dem Kostendeckungsprinzip“, sagt dazu
Markus Pollo, Geschäftsführer bei der Neuen Heimat Tirol (NHT).

Und: „Die unseren Mietern vorgeschriebenen
Beträge dienen im Wesentlichen dazu, entstandene Kosten abzudecken.
Aktuell sind jedoch auch
wir mit enorm gestiegenen Kosten in sämtlichen
Bereichen konfrontiert,
die wir im Sinne des Kostendeckungprinzips als
Durchlaufpositionen weitergeben.“ Man liege mit
den Mieten dennoch bis
zu 50 Prozent unter dem
Markt und gehöre immer
noch zu den günstigsten
Wohnanbietern. (lipi)

Foto: iStock