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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_5_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Streit in der Stadt-SPOÖ eskaliert“, Seite 21
Streit in der
Stadt-SPÖ
eskaliert
GR Helmut Buchacher fühlt sich von
der Innsbrucker SPÖ-Spitze gemobbt
und teilt heftig aus, StR Mayr ortet
„toxische Männlichkeit“.
Von Denise Daum
Innsbruck — Ein gelöschtes
Posting ließ den seit Jahren
schwelenden Generationenkonflikt innerhalb des Innsbrucker SPO-Klubs völlig
eskalieren. Gemeinderat Helmut Buchacher hat auf der
SPÖ-Homepage einen von
ihm verfassten Artikel über
„rücksichtslose” Radfahrer
gepostet. Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach ließ
den Eintrag löschen: Das sei
nicht die Haltung der SPO,
Das brachte für Buchacher
das Fass zum Überlaufen. Er
habe endgültig genug von
„versteckten Intrigen, Respektlosigkeit und Demütigungen”. Er und seine Gemeinderatskollegin Irene
Heisz würden von Plach und
Stadträtin Elisabeth Mayr gemobbt. „Die zwei sollen liehen und sich um die Anliegen
der Bürgerinnen und Bürger
kümmern”, sagt Buchacher.
Seit 35 Jahren habe er das
Ohr bei der Bevölkerung und
helfe den Schwächeren der
Gesellschaft — wie es sich für
einen Sozialdemokraten gehöre. Stadträtin Mayr dränge
ständig in die Öffentlichkeit,
sei aber nicht für die Menschen da. „Die Frau verdient
einen Haufen Geld, dann soll
sie auch was arbeiten”, ärgert
sich Buchacher.
Für Elisabeth Mayr ist
Buchachers Verhalten ein
Fall von „toxischer Männlichkeit”. Sie arbeite jede Woche
70 Stunden. „Wenn ich etwas
nicht umsetze, was er will,
dann bin ich faul”, schüttelt
Mayr den Kopf. Hinter dem
Rundumschlag Buchachers
stecke wohl eine Kränkung.
„Er hat es wohl immer noch
nicht überwunden, dass er
2018 das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten eingefahren hat”, sagt Mayr.
Für Stadtparteivorsitzenden Plach sind die Angriffe Buchachers „eine weitere
traurige Posse”. Buchacher
müsse akzeptieren, dass er
und Elisabeth Mayr als seine
Stellvertreterin beim Stadtparteitag im Mai mit 98 Prozent den klaren Auftrag erhalten haben, die Partei in
die Zukunft zu führen.
Dass Buchacher mit seinem Rücktritt droht, beeindruckt Mayr und Plach nicht.
„Wenn er meint ...”, sagen die
beiden.
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