Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Trotz Protest: Trail wird weitergebaut“, Seite 19

Die Stadt Innsbruck setzt auf das Angebot legaler Bike-Trails auf der Nordkette. Nutzungskonflikte bleiben deshalb aber nicht aus.

Foro: M

Trotz Protest:
Trail wird
weitergebaut

Nach einem Baustopp werden die
Arbeiten an der Downhill-Strecke
oberhalb Sadrachs fortgesetzt. FPÖ
und Gerechtes Innsbruck sind sauer.

Von Denise Daum

Innsbruck - Wanderer, Bergläufer, Mountainbiker, Familien mit Kinderwägen:
Die Nordkette muss viel
aushalten. In der jüngeren
Vergangenheit ist mit den
Downhillern eine weitere
Interessengruppe dazugekommen, nicht selten führte
das zu Konflikten (die 7T berichtete mehrfach), Die Stadt
Innsbruck setzt deshalb auf
die Schaffung legaler Angebote. Die Nutzungskonflikte
bleiben deshalb aber nicht
aus, wie etwa der Bau des
„Hofwald“-Trails im Westen
der Stadt zeigt.

Nach dem Baubeginn im
Juni wurden „Naturfrevel“-
Rufe aus der Bevölkerung,
unterstützt von Gemeinderat Gerald Depaoli, laut — mit
kurzfristigem Erfolg. Nach
einem Baustopp „aufgrund
möglicher Nutzungskonflikte
bei der Trassenführung“ geht
der Bau nun aber mit einer etwas adaptierten Streckenführung weiter, wie Vizebürgermeister Hannes Anzengruber
(OVP) erklärt. Er spricht von
einer „positiven Lösung für
Wanderer, Besinnungssuchende und Biker“.

Der Bischof-Stecher-Be-

sinnungsweg soll nach einer
Umplanung nun komplett
freigehalten und der Mittelteil des Trails in Richtung
Buchtal verlegt werden. Der
Weg zum Höttinger Bild werde weder gequert noch sonst
beeinträchtigt, verspricht
Anzengruber. Mit Ende des
Sommers soll der Trail befahrbar sein.

GR Depaoli (Gerechtes
Innsbruck) und FPÖO-Vizebürgermeister Markus Lassenberger sind angesichts
der Baufortführung sauer. Sie
fordem das Aus des Projekts.

Lassenberger prangert an,
dass man die Proteste der Anrainer in Sadrach ignorieren
würde, die eine Lärmbelästigung durch die Mountainbiker befürchten. Er stellt die
Sinnhaftigkeit weiterer Trails
an der Nordkette in Frage.
„Die anderen Gemeinden,
beispielsweise Thaur, könnten ja auch mal Singletrails
bauen. In Innsbruck reicht
es“, sagt Lassenberger.

Genauso sieht es Depaoli,
der gemeinsam mit Anrainern
eine Protestveranstaltung am
Samstagvormittag am Höttinger Bild abhält. „Die Nordkette muss für Wanderer und
Spaziergänger ausgebaut werden”“, sagt Depaoli.

Seite 5 von 10