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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_1_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Viele Fragen um schwarz-grüne Gäste“, Seite 39
Viele Fragen um schwarz-grüne Gäste
Das Protestkomitee des Tiroler Fußballverbandes muss über die Ligazugehörigkeit des FC Wacker entscheiden.
Die Clubs der Hypo Tirol Liga begegnen der Thematik um den möglichen neuen Gegner mit geteilten Meinungen.
Von Alex Gruber
Innsbruck - Unter dem Vorsitz von Obmann und Rechtsanwalt Manfred Soder behandelte der Protestsenat des TFV
gestern die Causa rund um
den FC Wacker Innsbruck, der
mit seinem Einspruch weiter
auf einen Verbleib in der Regionalliga hofft. Dafür wurde
in den vergangenen Wochen
ja u.a. ein Bundesliga-Statut
ausgegraben, das sich um
den Zeitpunkt der Insolvenz
um die Profi-GmbH drehte.
Die Urteilsverkündung erfolgt
schriftlich in den kommenden Tagen, zumal Soder - „Ich
‚ ‚ Abwarten, aber ein
paar tausend Euro
können wir wie viele an-
dere nicht in ein Sicher-
heitsspiel investieren.“
Dietmar Lackner
(Obmann FC Natters)
kann mich nicht zerteilen” —
im Verband wie viele andere
ehrenamtlich seine Zeit und
Ressourcen einbringt.
Der Hypo Tirol Liga fehlt
vorerst der Spielplan, den viele Vereine mit ihren fleißigen
Funktionären herbeisehnen.
Die Meinungen, wie mit dem
FC Wacker als möglichem
künftigen neuen Gegner mit
(viel) Fanpotenzial - Stichwort
etwaige finanziell aufwändige
Sicherheitskosten - umgegangen werden kann, unterscheiden sich:
„Ich denke, vom Namen ist
der FC Wacker immer noch
attraktiv, wenngleich keiner
weiß, was für ein Team sie
stellen können. Sie sind aktuell eine große Unbekannte.
Vom Rahmen her könnte es
im Unterhaus schwierig werden, wenn große Kosten auf
die Vereine zukommen. Ich
spiele nicht in der Hypo Tirol
Liga, um an ein Geisterspiel
gegen Wacker zu denken“,
hält Ex-Wacker-Coach und
Mr. Volders Michi Streiter fest.
Natters-Obmann Dietmar
Lackner betont, dass sein
Club die Schwarz-Grünen so
Friedlich und stimmungsvoll sind sie wohl überall willkommen - im Juli 2021 besiedelten die treuen Wacker-Fans
beim ÖFB-Cup-Match einen Reichenauer Hügel.
oder so — im Falle einer Insolvenz über den Verein eben in
der 2. Klasse - als Gegner hätte. Am kleinen Areal in Natters ist dafür kein Platz, eine Übersiedlung ins Axamer
Ruifach-Stadion wäre für ihn
denkbar: „Ich will nicht unter
Ausschluss der Öffentlichkeit
spielen, weil das kann nicht
der Sinn der Sache sein. Wir
müssen abwarten. Aber ein
paar tausend Euro können wir
wie viele andere nicht in ein
etwaiges Sicherheitsspiel investieren.“
Einen schärferen Ton erhebt im Unterland Manfred
Seiwald, der Sektionsleiter des
SV Kirchbichl: „Ich bin bezüglich des FC Wacker ein bisschen skeptisch. Wenn wir so
gewirtschaftet hätten, wären
wir fix in der zweiten Klasse.
Unter Auflagen spielen wir sicher nicht, da sage ich die Partie lieber ab.“
Peter Wurm, Obmannstellvertreter des SC Mils, übt sich
— wie nicht alle seine Vereinskollegen — in Gelassenheit:
„Die Aufwertung der Liga
durch den FC Wacker steckt
aktuell wohl ‚nur‘ im Namen.
Wenn es Auflagen gibt und die
nicht zu utopisch sind, werden wir ein Heimspiel schon
hinbekommen.“ Eine Tatsa-
Fono: Schönher
F
‚ Ich spiele nicht
in der Hypo Tirol
Liga, um an ein Geisterspiel gegen den FC
Wacker zu denken.“
Michael Streiter
(Trainer FC Volders)
Foto: gapa
che, die Kematen-Obmann
Arno Bucher - „Wir werden
den Dialog suchen“ — unterstreicht: „Wenn ich mir als
Obmann den Tiroler Cupsieg
und als Gegner im ÖFB-Cup
dann Rapid wünsche, muss
auch der FC Wacker Platz bei
uns finden, Allerdings haben
wir natürlich infrastrukturelle Vorteile gegenüber anderen
Clubs unserer Liga.“
Noch bleibt vieles Spekulation, zumal weder die finanzielle Situation um den
Verein FC Wacker Innsbruck
noch die Ligazugehörigkeit final geklärt sind, Es weiß auch
keiner, wie groß die unbändige Fanliebe beim Tiroler
Traditionsclub bleibt, sollte
beispielsweise das finanzielle
Rettungspaket auf Michail Ponomarev aufbauen. Dass sich
die Unterhaus-Clubs ebenso
wie der Verband Klarheit verdienen, liegt auf der Hand.
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Beim Neuanfang ist
vieles im Unklaren
Von Florian Madl
Innsbruck — „Tiroler Neustart ohne Löw", titelte die
Tiroler Tageszeitung auf
den Tag genau vor 20 Jahren. Damals wurden nach
der Pleite des FC Tirol die
Weichen für einen angestrebten Durchmarsch gestellt, der Name Wacker
tauchte im Vereinsnamen
wieder auf und selbst ein
beachtliches Budget hatte
man. Das belief sich unter
dem damaligen Interims-
Obmann Michael Bielowski auf 1 Mio, Euro — mit so
viel kalkuliert sein Nachfolger Hannes Rauch nicht.
Beim heutigen Wien-Besuch trifft der Kufsteiner
namhafte Sponsorenvertreter, warnt aber vor übertriebenen Erwartungen:
„Wir müssen jetzt einmal
schauen, dass wir alles hinbekommen.“ Der 50-Jährige spielt auf die drohende
Vereinsinsolvenz und die
noch nicht geklärte Kadersituation an.
Kommenden Montag
soll der neue Trainer bekannt gegeben werden, zuletzt geisterten der Name
Akif Güclü und jener des
ehemaligen Nachwuchsleiters Renato Gligoroski
durchs Tivoli. Dem Nord-
Mazedonier wird ein guter
Draht zu Michail Ponomarev nachgesagt, der als potenzieller Investor gehandelt wird.
Noch offen: die Platzsituation (wahrscheinliche
Variante Tivoli W1) und die
14 Nachwuchs- bzw. beiden Damen-Mannschaften. Für beides, versicherte
Innsbrucks BM Georg Willi gestern, wolle man sich
verwenden. „Allerdings
muss klar sein, dass wir die
Herren-Kampfmannschaft
nicht fördern können,.“
Förderungen - ein Stichwort: Laut Willi arbeite
man gerade die Jahre 2021
und 2022 auf, um Transparenz zu garantieren.
Dem Vernehmen nach
steht auch die Neupositionierung des Imbissstands zur Debatte, um
dem FC Wacker eine Einnahmequelle zu eröffnen.
Es bleibt eine Strategie
der kleinen Schritte, wie
Präsident Hannes Rauch
festhält. Der Kufsteiner
Ex-Politiker verzichtet vorerst auf ein Gehalt, für die
Weichenstellung beim FC
Wacker hat sich der ehemalige Nationalratsabgeordnete drei Wochen Urlaub genommen. Die wird
es auch brauchen, um so
wie gestern die über 100
Anrufe entgegenzunehmen. „Es wartet viel Arbeit
auf uns.“ Mitte kommender Woche soll schließlich
ein Trainingsstart mit der
Kampfmannschaft erfolgen, komplett ist das Team
noch lange nicht. Deshalb
bittet Rauch weiterhin um
eines: „Viel Geduld!“
Lesen Sie zu diesem Thema die
Analyse auf Seite 2
Auf Wacker-Präsident Hannes
Rauch wartet viel Arbeit. Foı Fır