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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_07_11_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„Harte Kritik in Sachen Stadtwohnungen“, Seite 20
Harte Kritik in Sachen
Stadtwohnungen
Innsbruck - Das Konzept von
ÖVP, FI und FPÖ zur Öffnung
der Stadtwohnungen für die
Mittelschicht — mittels einer
zweiten Vergabeliste — löst in
Innsbruck heftige Diskussionen aus: SPÖ-Stadtparteivorsitzender Benjamin Plach
begrüßt zwar, „dass die bürgerlich-rechten Fraktionen
den Vorstoß der SPÖ aufnehmen, den Mittelstand bei der
Wohnungsvergabe besser zu
berücksichtigen“, im konkreten Ansatz heiße es aber ganz
klar: „Thema verfehlt!“
So sehe das zuständige
städtische Amt eine separate
zweite Vergabeliste als „völlig
falschen Weg“, da diese nur
zu unnötigem Bürokratieaufwand und Verwirrung führe.
Zudem werde an „völlig
falschen Stellschrauben gedreht“, befindet Plach: Laut
ÖVP/FI/FPÖ-Vorstoß soll eine
Aufnahme auf die zweite Liste
in einer Spanne von -10% bis
+20% der Einkommensgrenzen der Wohnbauförderung
möglich sein: „Das würde zum
Beispiel für eine vierköpfige
Familie einen Einkommensbereich von 5166 bis 6888 Euro bedeuten, also ein mehr als
stattliches Einkommen“, rechnet Plach vor, für einen Zweipersonenhaushalt ohne Kinder zwischen 4500 und 6000
Euro. Unberührt bleibe im
Vorstoß hingegen die 40-%-
Grenze bei der notwendigen
Mietbelastung: Habe ein Paar
also z.B. ein Einkommen von
5000 Euro, „kann erst dann
eine Vormerkung erfolgen,
wenn die derzeitige Wohnung
mehr als 2000 Euro kostet“,
erklärt Plach. „Es wird also de
facto niemanden geben, der
diese Voraussetzungen erfüllt.“ Daher gelte es genau bei
dieser 40-%-Voraussetzung
anzusetzen und die Grenze
auf 30 % oder, wie von der SPÖ
angeregt, 25 % zu senken.
Massive Kritik an einer
zweiten Vergabeliste übt die
Alternative Liste Innsbruck:
Das Nachsehen hätten jene
Menschen, die aktuell auf eine
Stadtwohnung warten (derzeit über 2000 Anträge, Anm.),
so Wohnbausprecher Ersatz-
GR Roland Steixner. Soziale
Durchmischung sei nicht „auf
Kosten von Geringverdienenden“, sondern durch Ausbau
des kommunalen Wohnungsbestandes zu erzielen. (TT)
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