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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Wirt der Höttinger Alm sagt Adieu mit Anekdoten“, Seite 26

Wirt der Höttinger Alm
sagt Adieu mit Anekdoten

Der gebürtige Oberösterreicher Bernhard Schlechter hört mit Saisonende
als Hüttenpächter auf. In den letzten 21 Jahren hat er allerhand erlebt.

Innsbruck - Eine neue Ära
bricht für Bernhard Schlechter an. Nach 21 Jahren hört er
als Wirt der hoch über Innsbruck gelegenen Höttinger
Alm auf, Im „Tirol Live“-Studio mit 77-Lokalchef Marco
Witting lässt Schlechter die
Zeit als Pächter noch einmal
Revue passieren. Der Oberösterreicher - oder „Mostschädel“, wie Schlechter sich
im Gespräch selbst bezeichnet — ist 1983 nach Innsbruck
gekommen. Die Höttinger
Alm kannte er zwar, aber sehr
beeindruckt war der passionierte Mountainbiker damals
nicht. Aus reinem Jux bewarb
er sich 2001 auf die Stellenanzeige, mit der ein neuer Pächter gesucht wurde, „Ich habe
sogar mit einem Freund um
1000 Schilling gewettet, dass
ich nicht genommen werde.
Diese Wette habe ich aber
verloren“, schmunzelt Bernhard Schlechter.

In seiner Zeit auf der Höttinger Alm haben sich Episoden ereignet, an die der
Oberösterreicher heute noch
gerne denkt. „Bei uns waren Sepp Forcher und Mausi
Lugner zu Besuch, Filmaufnahmen haben stattgefunden
und das Kasermandl bekam
Asyl.“ Wie Letzteres gemeint
ist, muss Schlechter erklären:
Eigentlich wird diese Sagenfigur, die ein Freund auf eine
Wand der Hütte gemalt hat,
der Umbrüggler Alm zugerechnet, doch die war damals

e

Bernhard Schlechter im Studio (r.). Er führte 21 Jahre lang die Höttinger Alm über Innsbruck. Foeros: Schiechser, Mahysbev

nicht in Betrieb, „Also haben
wir gesagt, dann bekommt
das Kasermandl einstweilen
Asyl bei uns.“

Das größte Aufsehen erregte aber die „Vaterschaftsklage“, die gegen einen
Höttinger Hochlandstier angestrengt wurde, Die Vorgeschichte: Kühe der benachbarten Agrargemeinschaft
waren in das Gebiet der
Hochlandrinder bei der Höttinger Alm eingedrungen.
So kam es zum ungeplanten
Nachwuchs - und tatsächlich
zu einem Gerichtsverfahren,

Lr

Schließlich wurde die kuriose
Angelegenheit mit einer Verwarnung bereinigt.
Empfindet Bernhard
Schlechter Wehmut, wenn
er an ein Leben ohne Alm
denkt? „Nein, ich stelle mir
die Zukunft herrlich vor.
Meine Frau und ich werden
radeln und wandern und unser schönes neues Zuhause
in Navis genießen“, meint
der Noch-Wirt, Seiner Nachfolgerin legt er ans Herz zu
bedenken: Die Alm komme
immer an erster Stelle, alles
andere erst danach. (co)

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