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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Gegen den Mülltourismus: IKB regeln Zutritt neu“, Seite 21

Gegen den Mülltourismus:
IKB regeln Zutritt neu

Nur mehr tatsächlich Berechtigte sollen in der Rossau ihren Müll entsorgen
können. Für den Bau eines zweiten Recyclinghofs liegt kein Auftrag vor.

Von Denise Daum

Innsbruck — Mit etwas Kreativität oder einer überzeugenden Geschichte könnte wohl
jeder Tiroler seinen Müll in
der Innsbrucker Rossau abgeben. Denn das einzige
Einlass-Kriterium ist, mit einem Auto einzufahren, das
ein Innsbrucker Kennzeichen
hat. Berechtigt sind zudem
Bürger aus Natters und Ampass, deren Gemeinden eine
Kooperationsvereinbarung
mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB) abgeschlossen haben.

Dass die aktuelle Reglementierung Raum für Missbrauch offenlässt und ein
Mitgrund für die Überlastung
des Systems ist, wissen auch
die Zuständigen bei den IKB.
Deshalb wird derzeit an einem neuen Zutrittssystem gearbeitet. Ergebnisse sollen bis
zum Sommer vorliegen. IKB-
Vorstand Thomas Pühringer
erwartet sich dadurch um ein
Fünftel weniger Zutritte. An
Spitzentagen werden in der
Rossau 1200 Einfahrten gezählt. Die frequenzstärksten
Tage sind Montag, Freitag
und Samstag, die beliebteste
Entsorgungszeit ist zwischen
11 und 12 sowie zwischen 16
und 17 Uhr.

Für den Bau eines zweiten
Recyclinghofs, wie ihn der
Gemeinderat mehrheitlich
beschlossen hat, liegt den
IKB indes kein vollständiger
Auftrag vor. „Es fehlt die Finanzierung“, erklärt Thomas
Pühringer und verweist auf
die letzte Kostenschätzung in
der Höhe von rund 12 Milli-

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onen Euro. Als Aktiengesellschaft brauchen die IKB für
derartige Bauvorhaben einen
Beschluss vom Aufsichtsrat.
Ohne Finanzierung sei dafür
aber keine Mehrheit zu bekommen, betont Pühringer.
Wofür die 750.000 Euro verwendet werden sollen, die für
das Projekt im Stadtbudget
2022/23 berücksichtigt sind,
ist dem IKB-Vorstand nicht
klar. „Mit uns wurde darüber nicht gesprochen. Wir
wissen nicht, wie der Betrag
zustande kommt und was damit gemacht werden soll“, erklärt Pühringer.

Auch über die von Bürgermeister Georg Willi (Grüne)
ins Spiel gebrachte „abge-

speckte Variante“ einer Entsorgungsstation im Westen
liegen den IKB keine konkreten Informationen vor (es
gibt auch keinen Gemeinderatsbeschluss dazu).
Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck)
fordert indes, endlich die Öffnungszeiten in der Rossau zu
verlängern. „Es braucht ein
Angebot an den Randzeiten
für Berufstätige“, betont Oppitz-Plörer. Etwa einmal in
der Woche bereits ab 6 Uhr
und einmal bis 20 Uhr. „Wir
sind damit aber bislang an
den IKB gescheitert, vielleicht
hat ja der Bürgermeister mehr
Erfolg“, sagt Oppitz-Plörer in
Replik auf Willis mehrmalige

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Folz: DB

Ankündigung, die Öffnungszeiten am Recyclinghof ausweiten zu wollen.

Vorstand Thomas Pühringer erklärt, dass die IKB sehr
wohl Interesse an einer Ausweitung der Öffnungszeiten
haben. Nur sei das nicht von
heute auf morgen umzusetzen. Zum einen verweist
Pühringer auf die angespannte Lage am Arbeitsmarkt, zum
anderen auf die logistische
Herausforderung. Der Recyclinghof ist schließlich nicht
die letzte Station des Mülls.
Die budgetierten 750.000
Euro könnten für eine Ausweitung des Angebots in der
Rossau verwendet werden,
schlägt Pühringer vor.