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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Landestheater bereit für 2022/23“, Seite 45

8.4.2022

® Letzte Spielzeit für Intendanten ® Sparte-Schauspiel setzt auf Autorinnen

Landestheater bereit für 2022/23

Groß ist der Nachhall, welchen Corona beim Tiroler
Landestheater bisher hinterließ. Insgesamt war es im
Zuge der Pandemie zwölf Monate von der Schließung
betroffen, was wirtschaftlich fast eine Katastrophe darstellt. Trotz allem geht das Tiroler Landestheater
selbstbewusst in eine vielfältige Spielzeit 2022/23.

Es sind trockene, nüchterne
Zahlen, welche diese weitere
Seite der Pandemie mehr als
deutlich machen. Insgesamt
zwölf Monate musste das
Tiroler Landestheater seine
Pforten schließen. „Dadurch hatten wir in allen Bereichen Rückgänge von über
80 Prozent“, vermeldet der
kaufmännische Direktor
Markus Lutz zu Anfang der
Programmpräsentation für
die Spielsaison 2022/23.
Das würde bedeuten, dass in
den zwei betroffenen Spielzeiten ein Defizit von 7,5
Millionen Euro entstanden
wäre. Dies wurde aber durch
Covid-Hilfen und Förderungen von Stadt und Land ausgeglichen.

Der scheidende Intendant
des Tiroler Landestheaters,
Johannes Reitmeier, eröffnet und beschließt seine letzte Spielsaison 2022/2023
mit zwei Regiecarbeiten. Er

Fato: Hubert 8

Schumann, die im September 2022 Premiere feiert, als
auch bei „Elektra“ von Richard Strauss im Juni 2023
auf dem Regiestuhl sitzen.
Abseits davon ist vor allem im Schauspielbereich

mit einer besonders starken
weiblichen Handschrift zu

wird sowohl für die Oper Johannes Reitmeier: zum Ab-

„Genoveva“ von Robert

schied zwei Regiearbeiten.

Fl

rechnen. In diesem Bereich
schlägt man hinsichtlich der
Autorinnen und Werkauswahl einen „Bogen von über
90 Jahren“, wie Schauspielchefin Christina Alexandridis betonte. Es stünden so
unterschiedliche Stücke wie
etwa „Hase, Hase“ von Coline Serreau oder „Ich fühl’s
nicht“ von der Comiczeichnerin und Feministin Liv
Strömquist auf dem Programm. Zudem kommt
„Schnee Weiß“ von Elfriede
Jelinek auf die Bühne der
Kammerspiele. „Adern“,
von der Schwazerin Lisa
Wentz —- wurde kürzlich im
Wiener _ Akademietheater
uraufgeführt — wird von Berenice Hebenstreit in den
Kammerspielen inszeniert.
Auch der Tanzbereich des
Landestheaters, dem noch
Enrique Gasa Valga vorsteht und dessen Abberufung durch die neue ab der
Spielzeit 2023/2024 eingesetzte Intendantin Irene Girkinger für Unmut und eine
Verbleib-Petition _gesorgt
hatte, verspricht weiblicher
zu werden. Für „Maledetto
Modigliani“ übergibt Gasa
Valga das Zepter und lässt
Lara Brandi sowohl an die

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Die Spielzeit 2022/23 wurde von

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der Leitung des Landestheaters p

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Michael Nelle,

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räsentiert:

Choreografie als auch an das
Libretto. „Wir haben mit ihr
eine neue Choreografin, die
ich sehr gepusht habe“, sagt
Gasa Valga dazu.

Als ein weiteres mögliches
Highlight neben der neuen
Tanz-Choreografin und deren Arbeit sicht Operndirektor Michael Nelle die Oper
„Boris Godunow“ von Modest P. Mussorgsky. „Diese
Oper begleitet mich schon
seit meiner Kindheit, ich habe deren Wucht damals mit
großen Augen verfolgt“,
teilt er aus seinen Erinnerungen mit. Darüber hinaus
stehe Etabliertes wie „Cosi
fan tutte“ von Wolfgang
Amadeus Mozart oder „La
Traviata“ von Giuseppe
Verdi auf dem Programm.

Auch die Konzerte des
Symphoniceorchesters setzen
auf eine Mischung von Altbewährtem und Neuem. Zu
hören sein werden bei den
insgesamt acht Symphoniekonzerten laut Orchesterbüroleiter Alexander Rainer
etwa Werke von Richard
Strauss, Joseph Haydn, aber
auch amerikanischer Stoff —
beispielsweise von George
Gershwin oder Aaron Copland. Hubert Berger

Enrique Gasa Valga, Intendant

Johannes Reitmeier, Bürgermeister Georg Willi, Christina Alexandridis, Direktor Markus Lutz und Alexander Rainer (v. li.).

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