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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Langsame Fortschritte bei Tempo 30“, Seite 25

Langsame Fortschritte

bei Tempo 30

Weit auseinander liegen ÖVP und Grüne bei ihren
Vorstellungen zu Tempolimits in Innsbruck. Der 30er
bahnt sich trotzdem Schritt für Schritt an.

Innsbruck - Durchhaltevermögen und Hartnäckigkeit
hat Uschi Schwarzl in der
Vergangenheit schon öfters
bewiesen. Das sind wohl die
wichtigsten Eigenschaften,
die man als Grünpolitikerin
bei Verkehrsthemen braucht.
Auch bei Tempo 30 lässt
Schwarzl nicht locker, wie
sich bei „Tirol Live“ am Mittwochabend zeigte. TT-Lokalchef Marco Witting machte eines der großen Streitthemen
der Stadtpolitik zum Thema
und diskutierte mit Schwarzl
und ihrer politischen Gegenspielerin Mariella Lutz, Obfrau des Verkehrsausschusses und ÖVP-Gemeinderätin,

TirolerwTageszeitung

ED

über eine Tempobremse für
Autofahrer in der Landeshauptstadt.

Gleich mehrere Anträge rund um Tempo 30 wurden im Gemeinderat eingebracht, eine Mehrheit erhielt
schließlich jener der SPÖ für
die großflächige Umsetzung
von Tempo 30 mit Ausnahmen für Durchzugs- und/
oder Landesstraßen. Eine Arbeitsgruppe hat sich nun mit
der Definition von Ausnahmestraßen zu beschäftigen.
Geht es nach Schwarzl, so
halten sich die Ausnahmen in
Grenzen.

Die ÖVP - wie auch die
FPÖ — hat gegen den Antrag
gestimmt. Mariella Lutz will
gar nicht erst Ausnahmen
vom 30er diskutieren. Ihr
Ansatz ist genau der umgekehrte: Tempo 50 belassen
und im Einzel- und Anlassfall
über eine Tempobeschränkung diskutieren. „Uns gefällt der Gedanke nicht, dass
mit dem Hammer auf Autofahrer draufgehaut wird“,
betont Lutz. Sie spricht sich
gegen ein „Einbremsen des
gesamten Verkehrs“ aus und
warnt vor einer Beeinträchtigung des öffentlichen Verkehrs. Dieser werde durch
Tempo 30 langsamer und
teurer. Außerdem befürch-

tet Lutz eine Verlagerung des
Verkehrs auf Wohngebiete:
Wenn im ganzen Stadtgebiet
Tempo 30 herrsche, würden
Autofahrer wohl den kürzesten Weg wählen - und der
führe oftmals durch Nebenstraßen ohne Ampeln.

Der Erlass von Tempo 30
sei eine Investition in Sicherheit, Lärmreduktion,
Fuß- und Radverkehr sowie
in ein gedeihliches Miteinander, rührt Schwarzl indes
die Werbetrommel.

Auch wenn Lutz nicht ausschließt, dass die ÖVP in der
Arbeitsgruppe mitmacht,
sieht sie für einen Kompromiss aus den vorhin genannten Gründen schwarz. Für
flächendeckend Tempo 30
außer am Südring und am
Rennweg sei man nicht zu
haben, betont sie.

Der Weg zur Umsetzung
ist ohnedies ein längerer. Zunächst muss in der Arbeitsgruppe ein Kompromiss zur
Definition künftiger 30er-Zonen gefunden werden. Dann
geht es ins Behördenverfahren. Betrifft eine Temporeduktion Landesstraßen, redet auch das Land mit.

Uschi Schwarzl will hartnäckig bleiben. Sie rechnet
mit einer Umsetzung bis
Mitte nächsten Jahres. (dd)

Mariella Lutz (VP) und Uschi Schwarzi (Grüne, r.) diskutierten bei „Tirol Live“ eine Tempobremse für Innsbruck. #os: Fax

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