Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2022

/ Ausgabe: 2022_04_5_Presse_OCR

- S.4

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2022_04_5_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2022
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Schwimmbäder könnten bald Wassertemperatur senken“, Seite 5

Schwimmbäder könnten bald
Wassertemperatur senken

Die Energiepreise steigen immer weiter an. Aus Kostengründen werden
einige Tiroler Badbetreiber überlegen, ihre Becken weniger zu beheizen.

Von Benedikt Mair

Innsbruck —- Leidenschaftliche Planscher müssen sich in
Tirol womöglich bald warm
anziehen. Die Energiepreise steigen stark, die ohnehin
schon hohen Kosten für den
Erhalt von Schwimmbädern
drohen zu explodieren. Deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass mittelfristig
die Temperatur in manchen
heimischen Becken gesenkt
wird - ein in jüngerer Vergangenheit beispielloser Schritt.
Wenn dadurch aber die Zahl
der zahlenden Gäste abnimmt, könnte dieser Sprung
ins kalte Wasser für die Betreiber auch nach hinten losgehen.

Was hierzulande noch
Zukunftsmusik ist, wird in
Deutschland schon praktiziert. Laut einem Bericht der
Neuen Osnabrücker Zeitung
haben dort erste öffentliche
Bäder als Reaktion auf die
enormen Gas- und Strompreise die Temperatur in aus-

gewählten Becken um zwei
Grad Celsius gesenkt, weitere
könnten diesem Beispiel fol-

gen.

Archivict ar Rachk/ TT

, Kunden bemerken
jedes Grad weniger
sofort. Und reagieren
darauf zumindest mit
negativen Meldungen.“

Ulrich Mayerhofer
(Sprecher Tiroler Bäderbetreiber)

„Noch kann ich das nicht
nachvollziehen und für uns
käme es verfrüht“, sagt Ulrich
Mayerhofer, Leiter der Innsbrucker Badeanstalten und
zugleich Sprecher aller Tiroler Bäderbetreiber. „Die Preissteigerung trifft uns so noch
nicht. Wenn das jedoch eintritt,
sind Maßnahmen zu diskutie-

ren.“ Eine gedrosselte Beheizung werde „sicherlich auch
angedacht. Und ich würde
nicht ausschließen, dass es so
kommt.“ Laut Mayerhofer spart
„jedes Grad Wassertemperatur
weniger ein Vielfaches an Prozent bei den Kosten ein.“

Das große Becken des Hallenbades O-Dorf etwa wartet mit
wohlig-warmen 31 Grad Celsius auf. „Sicherlich ein Luxus“,
sagt der Sprecher der Bäderbetreiber. „Und für jene Leute da,
die einfach nur gemütlich planschen wollen.“ Ob ihnen dieser
Komfort genommen wird, sei
die Gretchenfrage. „Muten wir
das den Kunden zu? Nehmen
wir in Kauf, dass vielleicht weniger Gäste kommen?“ Falle
das Minus bei den Besuchern
nämlich allzu groß aus, „bringen die ganzen Einsparungen
nix“. Unberechtigt seien diese
Bedenken jedenfalls nicht. „Die
Kunden bemerken jedes Grad
weniger sofort. Und reagieren
darauf zumindest mit negativen Meldungen.“ Sollte sich
der ein oder andere Bäderbe-

S

treiber aus Kostengründen zu
dem Schritt gezwungen fühlen,
„werden wir versuchen, uns
untereinander abzustimmen“.

Nur wenn das der Fall ist,
würde Dominik Mainusch einer solchen Maßnahme zustimmen. Der Bürgermeister
der Gemeinde Fügen, die 50
Prozent an der Erlebnistherme
Zillertal hält, fordert diesbezüglich „einen Schulterschluss aller Bäder“. Wenn das zutreffe,
der Effekt bei den Einsparungen positiv sei, könne er dem
Ganzen durchaus etwas abgewinnen. „Vora tzt die Badequalität leidet nicht so sehr
darunter, dass es für den Gast
unerträglich wird.“

Im Aqua Dome in Längenfeld
steht eine Senkung der Beckentemperatur nicht zur Debatte.
Durch moderme Technik könne
trotz enorm gestiegener Energiepreise alles so bleiben, wie
es ist, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme. „Das
Wichtigste für uns ist, dem Gast
den gewohnten Service zu bieten.“

i

mun AI ENEETTENUENEEENLENTUU1NUUNNNNNNTNUINMN
Nur ein Grad Celsius weniger Beckentemperatur spart große Mengen an Energie ein. Dieser Schritt könnte aber auch Gäste vergraulen.

Seite 4 von 12

Symbaltota: (Stock