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Tiroler Tageszeitung

„1,1 Mio. Euro fürs Stadtmarketing“, Seite 25

1,‚1 Mio. Euro fürs
Stadtmarketing

Eine Frau und ein Mann stehen im Finale um die Geschaftsführung des Innsbruck Marketings, die Entscheidung fällt dieser Tage. Stadt einigt sich auf ein Budget.

Von Denise Daum

Innsbruck — In der Innsbrucker Stadtpolitik gibt es ja
viele Kuriositäten. Eine davon ist, dass immer wieder
einmal über Anträge von
Bürgermeister Georg Willi im
Gemeinderat nicht einmal
abgestimmt wird oder diese
mehrere Ehrenrunden drehen müssen. So geschehen
auch bei der Neuausrichtung
des Stadtmarketings. Damit
beschäftigt man sich schon
länger, das vorgeschlagene
Konzept des Bürgermeisters
war zuletzt aber nicht mehrheitsfähig. Also: Ehrenrunde.

Herausgekommen ist —
wie so oft — ein Kompromiss.
Oder, wie Willi sagt: „Das
Konzept zur Neuausrichtung ist gestrichen.“ Beim
Gemeinderat morgen Donnerstag wird „nur“ mehr
über das Budget abgestimmt,
nicht über das ursprüng-

lich vorgelegte Gesamtpaket. Auch beim Budget gibt
es eine Kompromisslösung.
Statt der ursprünglich budgetierten 1,4 Millionen Euro
für das Jahr 2022 erhält das
Innsbruck Marketing nun 1,1
Millionen Euro. „Es ist schon
eine Ironie, dass die Wirtschaftsstadträtin einem grünen Bürgermeister in einer
für die Wirtschaft so wichtigen Sache Geld rausstreicht“,
sagt Willi. Für das Jahr 2023
gibt es dann 1,3 Millionen
Euro.

Keine Änderung gibt es vorerst bei der Gesellschafterstruktur oder der Verteilung
der Aufsichtsräte, Auch hier
gab es diverse Begehrlichkeiten. Die Stadt hält 49 Prozent
der Anteile, 24 Prozent liegen
beim Tourismusverband, 14
bei der Wirtschaftskammer
und 13 Prozent beim Innsbrucker Zentrumsverein.

Georg Willi erklärt, dass

Die Innsbrucker Einkaufsnacht organisiert seit vielen Jahren das Stadtmar-

keting. Diese soll auch heuer im Oktober wieder stattfinden.

Fa Söten

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er in „keinen flammenden
Krieg zieht“, um die Anteile
der Stadt zu erhöhen. Wichtig
sei, dass alle vier Gesellschafter an einem Strang ziehen.

Wirtschaftsstadträtin
Christine Oppitz-Plörer (Für
Innsbruck) verweist darauf,
dass das Stadtmarketing nun
rund ein Drittel mehr Budget zur Verfügung gestellt
bekommtıt als bisher. Die 1,1
Millionen Euro für 2022 sieht
sie als „gute Grundlage“. Von
ihr gebe es keinen „Blankoscheck. Eine Budgetzeile
macht noch kein Stadtmarketing“, betont Oppitz-Plörer.

Auch ÖVP-Vizebürgermeister Hannes Anzengruber
hätte sich mehr Geld für das
Stadtmarketing gewünscht.
Für ihn sind die 1,1 Millionen Euro deshalb nur der
„erste Schritt“. Ist die neue
Geschäftsführung im Amt,
soll anlassbezogen, sprich für
konkrete Projekte, Geld nachgeschossen werden.

Langzeitgeschäftsführer
Bernhard Vettorazzi hatte
am Montag seinen letzten
Arbeitstag. Für seine Nachfolge sind eine Frau und ein
Mann in der Endauswahl —
beide sind nicht aus Tirol.
Die Entscheidung soll noch
diese Woche bekannt gegeben werden. Bis der oder
die Neue den Job antritt, hat
Stefan Philipp, Vorstand des
Amıs für Finanz- und Beteiligungsverwaltung, das Sagen
im Stadtmarketing.