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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_03_23_Presse_OCR
- S.17
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Stadtblatt
„Keine Zeit für schlechte Witze“ (Kommentar), Seite 12
Keine Zeit für
schlechte Witze
Als Kabarettist kenne ich den
Unterschied zwischen guten
und schlechten Witzen. Die
geplante „Leerstandsabgabe“
auf die vielen leerstehenden
Wohnungen ist ein: schlechter Witz. Vorgesehen sind für
Wohnungen bis 30 Quadratmeter 240 Euro Abgabe pro
Jahr, dann folgt eine weitere
Staffelung nach Wohnungsgröße bis 2.200 Euro für
Wohnungen über 250 Quadratmeter. Vermutlich ist damit die leerstehende Hofburg
gemeint. Bei Wertsteigerungen der Wohnungen, die ein
Vielfaches davon betragen,
wird eine solche Abgabe vor
allem eines hervorrufen: tausendfaches mildes Lächeln.
Zur Erinnerung: Geschätzt
3.000 (!) Wohnungen stehen
allein in Innsbruck leer und
sind einer der Gründe, warum
eine 2-Zimmer-Wohnung
unter 1.000 Euro Miete einem
Lotto-6er gleicht. Warum ist
die letzten Jahre so gut wie
nix dagegen getan worden?
Sind einzelne Parteien zu
sehr mit der Immobilienwirtschaft verbandelt? Profitieren
einzelne Parteien oder deren
Politiker direkt oder indirekt
vom Innsbrucker Wohnwahn,
während sie sich in Interviews
„betroffen“ (schau, schau!) zeigen? Innsbruck hat genug von
Versprechen, die genau so
sind wie tausende Wohnungen: leer. Und wir brauchen
keine Paragrafen, die eher
in ein Kabarettprogramm
passen als in ein Gesetz.
Denn im Gesetzesentwurf zur
wirkungslosen Leerstandsabgabe steht noch nicht einmal KOSCHUHS KASTL
ein Datum. Dort steht glatt: _Die wöchentliche BezirksBlätter-Inns-
ı. Jänner 20XX. Das ist nicht bruck-Kolumne von Markus Koschuh
einmal ein schlechter Witz. redaktion.innsbruck@regionalmedien.at
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