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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„ÖVP und FPÖ orten ‚Abzocke*‘“, Seite 23

ÖVP und FPOÖ orten „Abzocke“

Geplante Parkraumbewirtschaftung beim Planötzenhof spaltet Innsbrucks Stadtpolitik.

Innsbruck - In seiner jüngsten
Sitzung hat der Innsbrucker
Stadtsenat die Verlängerung
des Benützungsvertrages mit
den Österreichischen Bundesforsten für den Wanderparkplatz unweit des Planötzenhofs beschlossen. Damit
sei dieser ergänzende 250 m?
große Parkplatz, idealer Ausgangspunkt für viele Wanderungen, für weitere fünf Jahre
gesichert, betont der für das
Ressort „Wald und Natur“ zuständige Vizebürgermeister
Johannes Anzengruber (ÖVP).
Der - jeweils befristete — Nutzungsvertrag sei ab 2012 abgeschlossen worden, weil es
wiederholt zu illegalem Parken auf landwirtschaftlichen
Flächen oder am Waldrand
gekommen sei, ebenso bei
nahegelegenen Betrieben.
Scharfe Kritik übt Anzengruber jedoch an einem Zusatzantrag zur Einführung

, , Wir wollen in
diesem Bereich ein
Konzept für ein Ende
des Parkchaos und geordnete Verhältnisse.“

Uschi Schwarzl
(Mobilitätsstadträtin, Grüne)

einer entgeltlichen Parkraumbewirtschaftung, den Grüne, FI und SPÖ im Stadtsenat
mehrheitlich angenommen
haben. Dies sei „ein brutaler
Schlag ins Gesicht“ für alle Erholungssuchenden, befindet
Anzengruber. „Es droht eine
Tagesparkgebühr von nahezu
10 Euro für einen provisorischen Parkplatz, noch dazu in
einer Schräg- und Hanglage.“

Bereits in der Zwei-Jahres-
Planung beim Amt für Wald
und Natur habe er ein ganzheitliches Wanderparkplatzkonzept für die Nordkette
West, Mitte und Ost beauf-

‚ ‚ Gerade in einer

Zeit der massiven
Teuerungswelle ist diese
Initiative ein unglaublicher Affront.“

Johannes Anzengruber
(Vizebürgermeister, OVP)

tragt, „in Anlehnung an die gut
funktionierenden Parkplätze“
in Rum, Thaur, Absam oder
Gnadenwald, so Anzengruber
weiter. „Aber anscheinend
will man sich das nicht einmal
mehr vorher anschauen und
kassiert lieber gleich die Bevölkerung ab.“ Anzengruber
fürchtet auch, dass der mit
den Bundesforsten vereinbarte Anerkennungszins erhöht
werden könnte, wenn die
kostenpflichtige Parkraumbewirtschaftung tatsächlich eingeführt werde.

Ähnlich sieht das FPÖ-Vizebürgermeister Markus Las-

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senberger, der von „Abzocke“
spricht. Auch er führt als Vorbild den kostenlos nützbaren
Karwendelparkplatz in Rum
an. Offenbar seien die Grünen
aber mehr daran interessiert,
„die Naherholungssuchenden
aus Innsbruck zu vertreiben“.

Für Mobilitätsstadträtin
Uschi Schwarzl (Grüne) steht
der Handlungsbedarf aber
außer Frage: „Am Planötzenhof wird an stark genutzten
Tagen kreuz und quer geparkt, teilweise auch in den
Wald hinein. Wir wollen hier
ein Konzept für ein Ende des
Parkchaos und geordnete
Verhältnisse.“ Den Vorwurf,
die Stadt wolle hier abkassieren, weist sie klar zurück: „Finanziell rentabel sind kleine
Parkzonen für die Stadt nicht,
weil der Aufwand des Parkautomatenbaus und der Betreuung oft die Einnahmen übersteigt.“ (TT, md)