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Jahr: 2022

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- S.7

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Tiroler Tageszeitung

„Vor Empfehlung für neue Gedenkstätte“, Seite 24

Vor Empfehlung für neue Gedenkstätte

Innsbruck - Dass sich das
Land jetzt offensiv und auch
finanziell bei der Neugestaltung der Gedenkstätte für
das ehemalige Gestapo-Lager in der Innsbrucker Reichenau einbringen wird,
sorgt offenbar für Verwunderung. Vor allem bei der
Vorsitzenden des Kulturausschusses Irene Heisz (SPÖ).
Eine teils international, teils
mit Innsbrucker ZeithistorikerInnen besetzte Kommis-

sion arbeite intensiv daran,
das nicht mehr zeitgemäße
und schon gar nicht würdevolle Gedenken auf der historisch wissenschaftlichen,
didaktischen und ästhetischen Höhe der Zeit neu zu
gestalten. „Wir haben in der
Kommission strikte Vertraulichkeit über die Details unserer Diskussionen vereinbart, weil wir uns einig sind,
nicht während des laufenden
Prozesses mit halbgaren, aus

dem Zusammenhang gerissenen Details an die Öffentlichkeit zu gehen“, betont
Heisz, die mit Stadtarchivar
Lukas Morscher die Arbeitsgruppe leitet.

Auslöser für die Einsetzung
der Arbeitsgruppe waren Debatten über die Errichtung
von so genannten Stolpersteinen, um an die Opfer des
Nationalsozialismus zu erinnern. Unabhängig von den
Befindlichkeiten gegenüber

Seite 7 von 10

dem Land sagt Heisz, dass es
das Ziel der Kommission sei,
in den nächsten Monaten ein
Empfehlungspapier zu verfassen und dieses dann dem
Innsbrucker Gemeinderat zur
Diskussion sowie Beschlussfassung über die weitere Vorgangsweise zur Gedenkstätte
Reichenau vorzulegen. Der
grüne Klubchef im Land, Gebi Mair, meinte dazu, er freue
sich schon auf die Zusammenarbeit mit der Stadt. (pn)