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Jahr: 2022

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Tiroler Tageszeitung

„Neuer grüner Vorstoß für flächendeckenden 30er“, Seite 22

Neuer grüner Vorstoß für
flächendeckenden 30er

Innsbrucker Grüne hoffen auf „politisches Bekenntnis“ im Gemeinderat.
Sie argumentieren mit Sicherheit, Lärmschutz und einer neuen Umfrage.

Innsbruck —- „Die Meinung
von zwei Dritteln der InnsbruckerInnen, die eine Verkehrsberuhigung wollen,
darf nicht ignoriert werden“:
Mobilitätsstadträtin Uschi
Schwarzl (Grüne) und der
grüne Verkehrssprecher im
Landtag, Michael Mingler,
sind sich in ihrem Befund einig — ebenso im Ziel, Tempo
30 in Innsbruck (großteils) als
Standard zu etablieren.

Ihren erneuten Vorstoß
untermauern sie mit den Ergebnissen einer Umfrage,
die im Auftrag der Grünen
vom Marktforschungsinstitut
IMAD durchgeführt wurde
(500 Befragte, Schwankungsbreite der Gesamtergebnisse
+/-4,38 %): Demnach seien
68 % der Innsbrucker für die
Einführung von Tempo 30
in allen Wohngebieten sowie vor Bildungseinrichtungen, 28% dagegen und
4% ohne Meinung. Zustimmung komme dabei von 80 %
der Grün-, 76 % der NEOS-,
71 % der SPÖ-, 65 % der FPÖ-
sowie je 57% der ÖVP- und
FI-Wähler.

Schwarzl hat daher, quasi
an sich selbst, einen Antrag
eingebracht, der Ende März
im Gemeinderat behandelt
wird. Dessen Ziel: ein grundsätzliches Bekenntnis des
Gemeinderates zu einem fächendeckenden 30er — mit
Ausnahme der Landesstraßen, also z.B. des Südrings,
der Haller Straße, der Kranebitter Allee oder des Innrains.

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werden, meinen StR Uschi Schwarzl und LA Michael Mingler.

Wobei laut Antrag auch im
Bezug auf die Landesstraßen
untersucht werden soll, „auf
welchen Abschnitten dennoch ein 30er möglich wäre“,
wie Schwarzl erklärt. Als Beispiel nennt sie den Innrain ab
der Freiburger Brücke.
Wichtig sei ihr, dieses politische Bekenntnis auszuloten,
bevor die für eine fMlächendeckende Temporeduktion nötigen aufwändigen Behördenund Begutachtungsverfahren
eingeleitet werden, damit die

Fott Danmarag

viele Verwaltungsarbeit gegebenenfalls nicht umsonst erfolge. Ähnliche Vorstöße der
Grünen fanden bislang keine
Mehrheit, dennoch gibt sich
Schwarzl optimistisch: Die
SPÖ hat kürzlich, unabhängig
von den Grünen, selbst einen
Antrag auf (fast) Nächendeckendes Tempo 30 im Stadtgebiet eingebracht. Auch bei
Teilen der ÖVP oder von Für
Innsbruck hoffe man „ein offenes Ohr zu finden“.

Als zentrales Argument für

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die Temporeduktion führen
Schwarzl und Mingler die
Verkehrssicherheit an: Bei
Tempo 30 sei der Bremsweg
halb so lang wie bei 50km/h,
das Risiko, als Fußgänger
bei einem Unfall getötet zu
werden, liege bei einem 50er
fünfmal so hoch. Die Grünen verweisen auf das Beispiel Graz, wo bereits vor 30
Jahren, damals auf ÖVP-Initiative, Tempo 30 eingeführt
worden sei (ortsgebietweit
abseits der Vorrangstraßen,
Anm.) und die Unfallzahlen
deutlich gesunken seien.
Entscheidend sei auch die
deutlich geringere Lärmbelastung, nicht zuletzt, weil es
zu weniger (besonders lauten) Beschleunigungs- und
Bremsvorgängen komme.
Nicht zuletzt erwarten sich
die Grünen von Tempo 30
eine „veränderte Verkehrskultur“ mit mehr Miteinander und Aufenthaltsqualität.
„In Tempo-30-Zonen wird öfter zu Fuß gegangen und Rad
gefahren“, betont Mingler.
Der Pressetermin fand gestern unweit der Reichenauer
Straße statt, denn dort, so
Schwarzl, fordere eine Bürgerinitiative schon seit Jahren
Tempo 30. Im Verkehrsausschuss sei bislang noch keine
Mehrheit möglich gewesen.
Auf Landesebene arbeite
man indes an einem Antrag,
mit dem es Gemeinden in
ganz Tirol erleichtert werden
solle, Tempo 30 zu verordnen, ergänzt Mingler. (md)