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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_02_5_Presse_OCR
- S.7
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Kronenzeitung
„‚Normaler Vorgang im Theater‘““, Seite 49
Tanzcompany-Chef Enrique Gasa Valga zur Abberufung:
„Normaler Vorgang im Theater”
Entsetzte Fans erzeugen derzeit hohe Wellen der
Empörung, nachdem bekannt wurde, dass Enrique Gasa Valga nach 13 Jahren als Direktor der Tanzcompany abberufen wurde. Der
Betroffene selbst sieht diesen Umstand
weniger dramatisch, da dies ein „normaler Vorgang im Theater“ sei, wie er im
„Tiroler Krone“-Gespräch betont.
„Wir, das Tiroler Publikum,
lieben Enrique Gasa Valga!“
So lautet der Titel einer Online-Petition, welche vorgestern ins Leben gerufen wurde und die innerhalb kürzester Zeit mit steigender Tendenz von Hunderten, wahrscheinlich primär weiblichen Fans des begnadeten,
glutäugigen, spanischen
Tänzers für dessen Verbleib
als Direktor der Tanzcompany am Tiroler Landestheater unterzeichnet wurde.
Der Grund dieser hohen
Welle von Empörung und
Solidarität für den Verbleib
des beliebten Künstlers, welcher sich in den bisher 19
Jahren seines Aufenthaltes
in der Landeshauptstadt in
bestimmten Kreisen fast
schon den Nimbus eines
„Stars“ erarbeitete, wurzelt,
wie kurz berichtet, im Entscheid der designierten Intendantin der Tiroler Landestheater und Orchester
GmbH Innsbruck, Irene
Girkinger. Sie hat das für
viele jetzt so Unverfrorene
gewagt, nämlich das künstlerische Leitungsteam für
die Sparten Musiktheater,
Schauspiel und Tanz personell unter ihrer Agide komplett auszutauschen.
„Es war im ersten Moment
schon eine Überraschung“
Sicherlich hätte man die
Verlautbarung mit mehr
Fingerspitzengefühl machen
können, als dies in Form
einer sterilen Aussendung zu
machen. Aber auch hier sollte man die Pferde im Stall
lassen, da sogar Enrique Gasa Valga eingangs im Telefonat mit der „Tiroler Krone“
betont: „Das ist ein normaler Vorgang im Theater, das
passt schon so. Es war nur
Foto: Emanuel Kaser
im ersten Moment eine
Überraschung für mich.“
Gasa Valga hat im Laufe der
Jahre mit seiner Innsbrucker
Ehefrau den _Lebensmittelpunkt nach Tirol verlegt,
baut aktuell gerade ein
Haus. Angesprochen, welche beruflichen Aussichten
er im Land hat, kommt natürlich der groß angelegte,
mit 1,2 Millionen Euro budgetierte „OperettenSommer
Kufstein“ zur Sprache.
Hier bringt er sein Können als künstlerischer Leiter
heuer (Evita) und nächstes
Jahr (Jesus Christ Superstar) ein, wobei Gasa Valga
und der 72-jährige „OperettenSommer“-Veranstalter
Josef Resch persönlich bestens miteinander auskommen — somit kann man hier
sicherlich auch vermehrt in
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Enrique Gasa
Valga wurde
2003/4 Mitglied
der Tanzcompany des Landestheaters. 2009
übernahm er deren Direktion.
die Zukunft blicken und das
Beste hoffen.
Neues kann auch andere
Perspektiven bringen
„Die Gesellschafter der Landestheater GmbH, wie auch
die Jury, die sie auswählte,
vertrauen auf Irene Girkinger, wobei die Politik sich in
künstlerische Entscheidungen nicht einmischt“, erklärt
Kulturlandesrätin Beate
Palfrader zur Causa. Sie hat
auch höchstes Lob für die
Leistungen Gasa Valgas.
„Aber nach so langer Zeit ist
es überall üblich, dass eine
künstlerische Novellierung
eingeleitet wird. Wobei man
dies als Chance für alle daran Beteiligten sehen soll, da
Neues andere Impulse und
Perspektiven bringen kann.“
Hubert Berger