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Tiroler Tageszeitung

„Ein stürmischer Vormittag“, Seite 5

Ein stürmischer Vormittag

Heftige Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Stundenkilometern haben gestern in Innsbruck schwere
Schäden angerichtet. Nach 30 Minuten war der Spuk vorbei. Zahlreiche Bäume stürzten um, verletzt wurde niemand.

Von Benedikt Mair

Innsbruck - Wolken zogen auf,
der Himmel verdunkelte sich,
Regentropfen und Schneeflocken peitschten durch den
starken Wind gegen die Fenster. Weltuntergangsstimmung
gestern Vormittag in Innsbruck. Zumindest rund 30 Minuten lang. Böen mit Spitzengeschwindigkeiten von rund
100 Stundenkilometern ließen
zahlreiche Bäume im Norden
der Landeshauptstadt umstürzen, Dächer wurden demoliert. Die Feuerwehren hatten alle Hände voll zu tun. Wie
durch ein Wunder gab es keine
Verletzten. Auch im restlichen
Tirol war es zeitweise stürmisch, die Zahl der Schäden
war aber überschaubar.

„Kurz nach neun Uhr Früh
ging es los und die ersten Alarmierungen kamen rein“, sagt
Helmut Hager von der Berufsfeuerwehr Innsbruck. „Groß-

Rund 20 Einsätze hatten die Feuerwehren in der landßhau gestern ab kurz nach 9 Uhr abzuwickeln.
Bäume wurden entwurzelt, Dächer beschädigt. Menschen wurden zum Glück nicht verletzt.

teils wurden abgebrochene
oder entwurzelte Bäume gemeldet.“ Betroffen waren die
Stadtteile Reichenau, Pradl,
Hungerburg, Saggen Arzl,
Mühlau sowie das Olympische
Dorf. Fünf Freiwillige Feuerwehren und die Berufsfeuerwehr rückten zu insgesamt
rund 20 Einsätzen aus. „Die
Schäden konnten relativ rasch
abgearbeitet werden“, berichtet Hager. In Anbetracht der
vielen umgestürzten Bäume
sei es ein Glücksfall gewesen,
„dass niemand getroffen und
verletzt wurde“. Vorsichtshalber wurden Abschnitte des
Rosner-Weges, des Schillerweges und des Rechenhofweges bis inklusive heute gesperrt. „Die Bevölkerung wird
gebeten, dies zu beachten und
weiterhin vorsichtig zu sein“,
erklärt Vizebürgermeister Johannes Anzengruber.

Starker Wind wehte auch
in anderen Teilen Tirols. Ab-

Fotn: zeitungsfcto.at

ehrete Wege in Innsbrucks Nor-

den wurden gespertt. o zeitungsfor.at M

s TE
Umgestürzte Bäume machten Stra
ßen unpassierbar.

seits von Innsbruck waren
die Rettungskräfte allerdings
kaum gefordert. Lediglich in
Silz wurde die Feuerwehr alarmiert, weil ein Dach abgedeckt

worden war.
‚ ‚ In Niederungen
wurden überdurchschnittlich viele Tage
mit Sturmspitzen über
80 km/h registriert.“

Simon Hölzi
(Meteorologe, ZAMG Innsbruck)

Die Böen, die gestern Vormittag über das Land fegten,
waren Ausläufer des „Antonia“
getauften „markanten Sturmtiefs über der Ostsee“, weiß
Simon Hölzl von der Zentralanstalt für Meteorologie und
Geodynamik (ZAMG) in Innsbruck. „Ich gehe davon aus,
dass im Stadtgebiet von Innsbruck Windspitzen von 80 bis
100 Stundenkilometern auf-

Seite 6 von 22

- Beim Friedhof neben der Mühlauer Pfarrkirche beschädigte ein umfallen-
Foho: zeitumgsfoß.t der Baum mehrere Gräber.

getreten sind.“ Ebenfalls stürmisch war es beispielsweise
in Haiming (95 km/h), Achenkirch (80 km/h) oder Reutte
(80 km/h). Das derzeit vorherrschende abwechslungsreiche
Wetter bleibe „in den letzten
Tagen des Februars erhalten“,
sagt der Meteorologe. „Trockene, sonnige Tage wechseln
sich mit Frontensystemen ab.“
Letztere können auch wieder
kräftige Luftströmungen bringen.

Winter ist Windsaison. Und
die fällt aktuell zumindest in
den Tälern deutlich ergiebiger
aus als in anderen Jahren. „In
den Niederungen wurden bisher überdurchschnittlich viele
Tage mit Sturmspitzen über
80 km/h registriert“, berichtet ZAMG-Experte Hölzl. Bei
der Station Innsbruck-FH gab
es sechs solche Tage (30-Jahr-
Mittel: 3,4). „Am Patscherkofel
waren es deutlich weniger Tage als im langjährigen Schnitt.“

Fotor zetungsfoto.at