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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Müllgebühren wieder im Visier“, Seite 4

1.2.2022

Müllgebühren wieder im Visier

Land und Abfallwirtschaft Tirol Mitte weisen Kritik der Liste Fritz zurück.

Innsbruck —- Wie transparent
sind die Müllgebühren in Tirol? Der neue Klubchef der
Liste Fritz, Markus Sint, hat
dieses Thema gestern wieder
einmal thematisiert, denn
diese driften weit auseinander. Zwischen den einzelnen
Abfallverbänden gibt es zum
Teil große Preisdifferenzen.
So beträgt der Tarif im Bezirk

‚ ‚ Die Kalkulation
der Müllkosten
durch Abfallverbände
ist nicht transparent und
nicht offen zugänglich.“

Markus Sint/Liste Fritz
(Klubobmann)

Kitzbühel 130 Euro, die Abfallverwertung Unterland GmbH
verlangt hingegen 231,80 Euro. Innsbruck, Innsbruck-
Land und Schwaz (Ahrental)
zahlen 194,79, im Abfallbeseitigungsverband Westtirol
wurde der Tarif mit 183 Euro festgelegt und in Osttirol
(Lavant) mit 190. Im Durchschnitt sind es tirolweit 185,3
Euro je Tonne.

Generell spricht Sint von ei-

ner Geheimsache: „Es bleibt
geheim, warum sich die Müllkosten derart unterscheiden
und warum die Tiroler so unterschiedlich viel für den Müll
zahlen müssen.“ Der grünen
Umweltreferentin LHStv. Ingrid Felipe wirft er vor, die
Geheimhaltungspolitik der
Abfallwirtschaftsverbände
zu akzeptieren. „Das ist ungeheuerlich, weil es die Gemeinden und Bürger sind, die
für den Müll zahlen und dann
nicht wissen dürfen, wie die
Tarife zustande kommen und
ob da alles seine Richtigkeit
hat.“ Harsche Kritik übt er an
der Abfallbehandlung Ahrental für die Bezirke Innsbruck,
Innsbruck-Land und Schwaz.

Im Land ist man ob Sints
Vorgangsweise verwundert.
Die Bürgermeister dürften
sehr wohl Einsicht in die Kalkulationsunterlagen der Verbände nehmen, auch in die
Kosten der Verwerter (Betreiber von Verbrennungsanlagen), heißt es. Letztere dürften aber nicht veröffentlicht
werden. Das bestätigt auch
der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Tirol Mitte, Al-

fred Egger, die mit den Innsbrucker Kommunalbetrieben
die Abfallanlage im Ahrental
betreibt. Alle betroffenen Gemeinden könnten durch das
öffentliche Vertretungsorgan
Einblick in die Tarifkalkulation nehmen. „Von dieser Möglichkeit wurde auch Gebrauch
gemacht.“ Zur Prüfung der
Angemessenheit des Tarifes
sei von der Landesregierung
ein Sachverständiger bestellt

worden. Egger: „Dieser hatte Einblick in sämtliche Geschäftsunterlagen, unter anderem auch in die Kosten für
die thermische Verwertung
außerhalb Tirols.“

Eine Anzeige betreffend das
Ahrental wurde von der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geprüft,
aber mangels eines konkreten
Anfangsverdachts erfolgten
keine Ermittlungen. (pn)

Rund 125.000 Tonnen Rest- und Spermmüll fallen jährlich in Tirol an. Für
sechs Entsorgungsbereiche sind Standorte für öffentliche Behandlungsan-

lagen festgelegt.

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Forz: imago