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Kurier

KURIER

„Lösung für Partys im Freien gesucht“, Seite 17
16.2.2022

Lösung für Partys im Freien gesucht

Innsbruck. In der Pandemie blieb der Jugend das Nachtleben verwehrt. Illegale Partys mit
Verletzten waren die Folge. Nun sucht die Stadt nach Modellen für legale Outdoor-Feiern

Kontaktbeschränkungen,
Distance Learning und
geschlossene Nachtlokale
waren Teil der massiven Pandemieeinschnitte ins Leben
von jungen Erwachsenen.
Wenn die sich dann doch im
Freien trafen, in Innsbruck
etwa hinter der Universität
oder am Marktplatz, war der
Pranger schnell aufgestellt.

Im Sommer des Vorjahrs
zogen sich die Jungen dann
in die unwegsame Sillschlucht am Stadtrand zurück und feierten dort auch
die ein oder andere illegale
Party. Zwei Menschen waren
dabei über eine 15 Meter
hohe Felswand abgestürzt
und wurden verletzt.

Die Stadtpolitik hat in
Corona-Zeiten aber offen-

„Die Aufgabe der Stadt
ist es, passende Räume
und Möglichkeiten
sichtbar und zugänglich
nutzbar zu machen“

Georg Willi
Bürgermeister (Grüne)

kundig erkannt, wie wichtig
der Ööffentliche Raum als
Treffpunkt für jungen Menschen ist. Beteuert wurde das
etwa bei der Präsentation des
Projekts einer neuen Begegnungszone vor dem Haus der
Musik, das vorerst aber auf
die lange Bank geschoben ist.

Die Stadt sucht aber nach
Lösungen, um Jugendlichen
Orte im Freien und Formate

zum Feiern ohne Konsumzwang zu ermöglichen, wurde am Dienstag beteuert. Im
Rahmen des Innsbrucker
Stadtforums seien Möglichkeiten diskutiert worden, um
zufriedenstellende Lösungen
für Jugendliche zu finden,
hieß es in einer Aussendung.
„Im Öffentlichen Raum
gilt es stets, viele Bedürfnisse
zu erfüllen und Rücksicht auf
verschiedene Gruppen zu
nehmen“, betont Bürgermeister Georg Willi (Grüne). „Die
Aufgabe der Stadt ist es, passende Räume und Möglichkeiten sichtbar und zugänglich nutzbar zu machen.“
Besonders die Vorkommnisse in der Sillschlucht vergangenes Jahr _ hätten
gezeigt, dass diesbezüglich

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eine Dringlichkeit gegeben
sei. „Langfristig ist es wichtig, eine Jugendstrategie zu
entwickeln, die die Bedürfnisse und Wünsche junger
Menschen aufgreift und
widerspiegelt“, so Willi.

Vorbild Zürich

Bei dem Diskussionsformat
mit Gemeinderäten, internen und externen Partnern
und Experten wurde auch
das Modell der Stadt Zürich
präsentiert, die schon Sseit
vielen Jahren eigene Wege
im Umgang mit Jugendpartys geht.

So hat der Zürcher Stadtrat die Bewilligungspraxis
für Outdoor-Partys neu geregelt und die Kategorie „Jugendbewilligung“ geschaf-

fen. „Damit sollen kontrollierte bzw. teilkontrollierte
Partys ermöglicht werden,
um Eskalationen zu verhindern. Gleichzeitig wird kultureller Freiraum für Jugendliche und junge Erwachsene
geschaffen“, erklärt Andrea
Kreisl von der Geschäftsstelle
BürgerInnenbeteiligung.

„Junge Leute wollen feiern, und das am besten im
Freien, zentral und leicht erreichbar“, hält sie fest. „Was
es auch braucht, ist mehr Bewusstsein und Toleranz in
der Offentlichkeit“, ist Willi
überzeugt: „In einer lebendigen Stadt muss es auch erlaubt sein, dass es ein paar
Mal im Jahr bis zu einer vertretbaren Zeit ein wenig lauter ist.“