Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_02_13_Presse_OCR
- S.17
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Gesamter Text dieser Seite:
6020 Stadtmagazin
„Auf dem Sofa des Herrn Ortner“, Seite 20-23
AUF DEM SOFA DES
HERRN ORTNER
Der Innsbrucker Rechtsanwalt Christian
Ortner macht ob seiner kritischen Haltung
zu Corona-Maßnahmen allgemein von sich
reden. 6020 stattete ihm einen Besuch ab.
Text: Haris Kovacevic - Fotos: Franz Oss
uf der Eingangstür zum Büro
von Christian Ortner findet
sich ein Hinweis auf die
FFP2-Maskenpflicht und den
Sicherheitsabstand: „Für Ihre und un
sere Gesundheit!”, heißt es da in großen
Lettern. Der Anwalt selbst trägt keine
Maske. Der Besprechungsraum, in den er
freundlich bittet, wirkt gewöhnlich. Ein
brauner Biedermeierschrank im Eck mit
ein paar wenigen Büchern. Ganz oben
ein Modellsegelschiff, auf dessen Heck
man eine amerikanische Fahne erkennt.
Am anderen Ende des Zimmers ein
Ikea-Regal: Gesetzes- und Wörterbücher,
Aktenordner, ein Taschenrechner mit
großen Tasten und einige leere Stellagen
„Entschuldigen Sie, dass es hier so nach
Zigaretten riecht”, sagt Christian Ortner.
Ein Windaschenbecher auf dem Tisch
zwischen vier Ledersofas.
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ORTNERS WANDEL.
Anfangs sei die Situation rund um Corona
noch nicht klar abzuschaätzen gewesen
„Als die ersten Fälle im Hotel Europa aufgetaucht sind, habe auch ich aufgepasst,
mich an alle Maßnahmen gehalten”,
erzählt der Rechtsanwalt. Doch schon
bald habe sich gezeigt, dass die Verordnungen weitgehend willkürlich, in sich
unlogisch seien. Das habe er dann auch
öffentlich angemerkt.
„Seither rennen mir die Leute die Tür
ein”, sagt Christian Ortner lachend, „Sie
können sich nicht vorstellen, wie viel unentgeltliche Beratungsarbeit ich geleistet
habe. Ich muss schauen, ob ich mir das
überhaupt noch leisten kann.”
FREIHEIT UND GRUNDRECHTE ALS
DARTPFEILE.
„Technik und Medizin, Immobilienverkehr, Wasserrecht” —- das sind seine
Schwerpunktgebiete. Vor „Covid” habe er
medizinische Fälle „nur vereinzelt” behandelt. Wieso er seither zu dem Anwalt
der „Querdenker” und Maßnahmengegner
geworden ist, kann er sich nur zum Teil
erklaren. Lange Zeit war er aber der einzige Tiroler Anwalt, der auf der Website von
„Rechtsanwälte für Grundrechte” - einer
losen, österreichweiten Plattform maß
nahmenkritischer Juristen, die mittlerweile als Verein organisiert ist - gelistet
war. „Nun ist ein weiterer Tiroler Kollege
dabei”, sagt Ortner.
Der Innsbrucker Jurist spricht über
„Covid” - das Wort, das er bei dem Thema vornehmlich verwendet —- ohne jede
Emotion. Dann aber, wenn er über die
Maßnahmen redet, flackert etwas Leidenschaft bei ihm auf. Von Maskenpflichten
über Lockdowns, Virusvarianten-Verordnungen bis zum Sperren einzelner Bezirke
oder Gemeinden sei nahezu alles, was in
dieser Pandemie veranlasst wurde, illegal
gewesen - „ein durch nichts begründeter
Eingriff in unsere Freiheit und unsere