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Jahr: 2022
/ Ausgabe: 2022_01_21_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Tiroler Abfälle liefern Energie für Industrie‘“, Seite 5
21.1.2022
Tiroler Abfälle liefern
Energie für die Industrie
Innsbruck, Schwaz —- Rund
130 Kilogramm Müll fallen
pro Person und Jahr in Tirol an. Abfall, der früher auf
Deponien gekippt und zugeschüttet wurde. „Bis Ende der
1990er-Jahre war es üblich,
Abfälle einfach zu vergraben —
eine Vorgehensweise, die uns
noch lange begleiten wird“,
sagt Alfred Egger, Geschäftsführer der Abfallwirtschaft Tirol Mitte (ATM). Denn stillgelegte Deponien müssen in der
Nachsorge über Jahrzehnte
hinweg kontrolliert und professionell betreut werden. Im
Ahrental im Süden von Innsbruck wurden so zwischen
1976 und 2002 rund zwei Millionen Kubikmeter Abfälle
deponiert. Danach wurden
Abfälle zunächst unsortiert
verbrannt.
Ein wichtiger Fortschritt
kam mit der Erkenntnis, dass
sich Rest- und Sperrmüll am
besten thermisch verwerten
lässt, wenn er vorab sortiert
wird, erklärt Egger. So wurde
2011 das Recycling Zentrum
Ahrental durch die ATM und
die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) in Betrieb genommen. Und dort feierte
man dieser Tage ein besonderes Jubiläum: die insgesamt millionste angelieferte
Tonne Rest- und Sperrmüll.
Mittels moderner Technologie werden im Recycling
Zentrum Rest- und Sperrmüll für die thermische Verwertung aufbereitet: Die
angelieferten Abfälle werden zerkleinert und sortiert.
Stör- und Schadstoffe, die die
Qualität des Brennstoffs reduzieren, werden aussortiert
und anderweitig entsorgt.
Auch Wertstoffe wie Metalle
holt man aus dem Rest- und
Sperrmüll heraus, damit sie
recycelt werden können und
im Stoffkreislauf bleiben.
Schließlich entstehen Energieballen, die in Industrieanlagen als hochwertiger Ersatz
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für fossile Brennstoffe gefragt sind. Eine Tonne dieses
Ersatzbrennstoffs hat einen
Heizwert, der dem von rund
500 Litern Heizöl entspricht.
Den Weg in die Verbrennung
legen die Energieballen aus
dem Ahrental mit der Bahn
zurück. „Unser Ziel war es immer, eine zukunftstaugliche,
langfristige Lösung zu schaffen - nach einer Million Tonnen und elf Jahren kann man
durchaus sagen, dass uns das
gelungen ist”, freut sich ATM-
Geschäftsführer Egger.
Im Ahrental werden täglich
350 bis 400 Tonnen Rest- und
Sperrmüll aus den Haushalten und gewerbliche Restabfälle angeliefert. Das Einzugsgebiet umfasst die Stadt
Innsbruck sowie die Bezirke
Innsbruck-Land und Schwaz.
In Summe sind das 109 Gemeinden mit fast 400.000
Einwohnern, was mehr als
der Hälfte der Tiroler Bevölkerung entspricht. (np, TT)