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Jahr: 2022

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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Kampf um Anwohnerparkkarte“, Seite 22

18.1.2022

® Innsbrucker im Clinch mit der Stadt ®© Er musste finanziell „Hosen runterlassen“

Kampf um Anwohnerparkkarte

Die Verlängerung seiner Anwohnerparkkarte wird für einen Innsbrucker zum unendlichen Spießrutenlauf. Die Stadt argumentiert, er solle sich um 84 Euro im

Seit Wochen und Monaten
kämpft Dany El Jammal um
die Verlängerung seiner Anwohnerparkkarte. „Ich bin
auf mein Auto angewiesen“,
sagt er. „Ich arbeite mobil
im schulischen Bereich, ich
muss täglich flexibel und

Foto: Neuner Philipp

mobil sein. Ich habe viele
Termine und muss in der
Früh starten, damit ich
pünktlich sein kann. Ohne
Auto ist es unmöglich“,

schildert er seine Situation.
Das Stadtmagistrat lehnte
bislang seinen Antrag auf

Monat einen Tiefgaragenplatz mieten,
das sei zumutbar. Um zu beweisen, dass
das nicht so ist, hat der Mann sogar einen
Offenbarungseid geleistet. Ohne Erfolg.

eine Anwohnerparkkarte ab
mit dem Hinweis, er könne
sich doch im Haus um 84
Euro pro Monat einen Stellplatz mieten. Zum Vergleich: Eine Anwohnerparkkarte kostet 16 Euro! „Ich
sehe nicht ein, dass ich ge-

Dany El
Jammal hat
kein Verständnis für
grüne Verkehrspolitik,
„die mich
zwingen
will, einen
Tiefgaragenplatz zu
mieten, obwohl ich mir
das nicht
leisten
kann“. Rund
um seinen
Wohnort in
der Reichenauerstraße
seien genügend Parkplätze frei.

Seite 11 von 15

zwungen werde, einen Parkplatz zu mieten, den ich mir
nicht leisten kann. Und
wenn ich es mir leisten
könnte, würde ich es nicht
tun. Es sind genügend freie
Parkplätze in der Hirschberggasse vorhanden. Und:
Ich weiß, dass andere Mieter
im Haus eine Parkkarte besitzen!“ El Jammal reichte
Einsprüche gegen ablehnende Bescheide ein. Die Behörde verlangte sogar Auskunft
über die persönliche Vermögenssituation. Doch selbst
der finanzielle Offenbarungseid nützte nichts. Das
Stadtmagistrat verwies in
einem Schreiben auf
„höchstgerichtliche Entscheidungen“: Die „ortsüblichen Kosten“ für das Anmieten eines Abstellplatzes
seien „zumutbar“.

Das sieht der Mieter El
Jammal ganz anders. „Alles
wird teurer. Strom, Miete,
Gas, es bleibt immer weniger
am Ende des Monats übrig.
Die Stadt verhält sich asozial“, klagt der Familienvater. Er will weiterkämpfen,
verlangt eine persönliche
Vorsprache. Sein Auto muss
er 20 Gehminuten entfernt
parken. Philipp Neuner