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Jahr: 2021

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- S.18

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Amraser Bote

.
ka A m,

——

Eulenzunft Seelbach/Deutschland

sen schon legendär ist. Der Stadtarchivieiter Lukas Morscher
konnte ebenso für ein Befürwortungsschreiben gewonnen
werden wie auch Maria Ludescher-Bramböck, die Recherchen zu alten Dokumenten im Landesarchiv übernommen
hat. Der anschließend perfekt formulierte Bewerbungsbogen
an die UNESCO mit eindrucksvollen Begründungen, angereichert mit Bild- und Tondokumenten, warum sich die Amraser Matschgerer für eine Aufnahme empfehlen, zusätzlich der
sachliche und niveauvolle Austausch der Vereinsführung mit
Frau Cristina Biasetto von der UNESCO Österreich, Fachbereich immaterielles Kulturerbe - das waren die Zutaten zum
Erfolg!

Im Podiumsgespräch mit der Fachgruppe, abgehalten in der
gelungenen „Stube“, erläuterte Petra Streng ihre persönlichen
Beweggründe, beim Antrag mitzuwirken: Es sei der einzigartige Charme des dörflichen Charakters mitten in der Stadt
gewesen und der Antrag hätte Hand und Fuß gehabt. Sie erzählte auch, warum für die Menschen besonders in früheren
Zeiten der Fasching bzw. die Fasnacht so wichtig gewesen
sei. Es war die beste und einzige Gelegenheit, der geistlichen
und weltlichen Obrigkeit die Meinung zu sagen und aus einem strengen Korsett für kurze Zeit auszubrechen, Stadtarchivleiter Lukas Morscher war ebenso motiviert mitzumachen,
weil ihm Amras mit seinen Vereinen und deren Zusammenhalt
imponiert. Ältere Aufzeichnungen gäbe es über die Amraser
Matschgerer im Stadtarchiv keine. Seine einfache Begründung lautet: Brauch wird gelebt und nicht aufgezeichnet, das
ist erst in neueren Zeiten der Fall. Bernhard Egger hat ergänzend viel in alten Schriften in der Nationalbibliothek nachgeforscht und Aufzeichnungen über Maskenumzüge gefunden.
Schützen und Musik veranstalteten 1928/29/30 solche, um
Geld für die Trachten zu lukrieren, Die älteste Erwähnung fand
er über einen Maskenumzug im Jahr 1906. Maria Ludescher-

Bramböck konnte über Funde im Landesarchiv berichten, die
Anfang und Mitte des 17. Jahrhundert in Kurrentschrift und in
Neuhochdeutsch verfasst waren. Der wichtigste davon war
wohl vom 17.4.1653, indem von „höchst sträflichen Insolentien beim Schellenschlagen in Amras“ berichtet wird (Anm.:
Insolentien sind Ungebührlichkeiten.} Dies hat man 2013 zum
Anlass genommen, um in Amras einen riesigen Umzug zu organisieren und somit „360 Jahre Amraser Matschgerer“ zu feiern. Natürlich hat es 1653 die Amraser Matschgerer als organisierten Verein noch nicht gegeben, dies ist erst seit 2003 der
Fall, die Schellenschlager sorgten schon damals für Furore.

Der Abend fand seine Fortführung mit der Präsentation von
regionalen Produkten vom Hofer-Bauern, der Familie Nagiller,
die köstliche Happen für die Pause hergestellt hatten. Ebenso wurde der Cuv6e „Matschgerer Brand“ aus der prämierten
Brennerei der Familie Steixner vorgestellt, von dem jeder der
Podiumsgäste ein Flaschl erhielt, stilvoll übereicht von der sagenhaften „Bedienungsmaid“, Ein spezielles Highlight präsentierte Lukas Dworschak mit der neuen Internetseite der Am-

Dr. Thomas Nussbaumer und Mag. Cristina Biasetto

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