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Jahr: 2021

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- S.12

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Kurier

„Brexit-Härtefall: Familie flog in die Ungewissheit“, Seite 17

Brexit-Härtefall: Familie
flog in die Ungewissheit

Weihnachtswunder blieb aus

Tirol. Über hundert Urlauber
aus Großbritannien strandeten am Stefanitag vorübergehend am Innsbrucker Flughafen, weil sie die verschärften
Einreiserauflagen nicht erfüllen konnten (siehe Seite 4).
Für die Familie Cattley
ging es am 26. Dezember hingegen vom selben Airport zurück in ihre alte Heimat England, der sie eigentlich im
Sommer den Rücken gekehrt
hatten, um sich in Tirol niederzulassen. Doch die hiesigen
Behörden hatten den Briten,
wie berichtet, vor den Feiertagen mitgeteilt, dass sie sich illegal in Osterreich aufhalten.
Denn: Sie würden nicht
unter die Brexit-Ubergangsregeln fallen, die Briten nach
dem EU-Austritt ihres Landes
weiter einen Aufenthalt im
Land ermöglichen.
Familienvater Darren
Cattley hatte noch auf ein
Weihnachtswunder gehofft.
Doch er, seine Frau und seine
drei Kinder mussten letztlich
die Ausreise ins Ungewisse
antreten. Im Tiroler Fieberbrunn ließen sie vorerst ihr
neues Haus und fast ihr ganzes Hab und Gut zurück - und
Nachbarn, die nicht fassen

Familie Cattley musste das
Land am Stefanitag verlassen

können, mit welcher Härte
die Behörden agieren. „Das
ist nicht das, was ich mir
unter einem menschlichen
Zugang vorstelle“, sagt auch
Walter Astner, Bürgermeister
der Gemeinde, die sich für die
Familie eingesetzt hat.

Die Cattleys wissen nicht,
wie es jetzt weitergeht. 2013
hatten sie ein Grundstück in
Fieberbrunn gekauft, um sich
hier niederzulassen. Der Bau
des Hauses verzögerte sich
mehrfach — 2020 auch noch
coronabedingt. Fertig wurde
das neue Heim erst im heurigen Sommer. Die Familie hätte aber laut Behörden schon
vor dem 31.12. 2020 in Tirol
leben müssen, um unter die
Sonderregeln zu fallen. Es gäbe „keinen rechtlichen Spielraum“, so die BH Kitzbühel.

CHRISTIAN WILLIM

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